Der Begriff kommt aus der Homöopathie und bezeichnet folgenden Vorgang: es werden einem Körper Stoffe A: entnommen, sie werden mit einem Mittel versetzt und damit B: potenziert und dann dem Körper wieder C: zugeführt, um Prozesse mit Hilfe der körpereigenen Substanzen in Gang zu setzen.

Die Arbeit thematisiert verschiedene Kreisläufe: Ausgangsbasis und Kern der Arbeit ist die Kommunikation der Menschen aus unterschiedlichen Schichten in dem Berliner Stadtteilbereich Moabit.

A: Seit dem 13. Dezember. 2000 wurden an einer Wand der Ladenräumlichkeiten Portraits von Menschen und ihren Wünsche für das Jahr 2001 in und um MOABIT gesammelt. Voraussetzung für ein Portrait war die Beteiligung an der Auseinandersetzung vor Ort beziehungsweise das Involviert-sein in die künstlerische Arbeit (der Drucker, der Bürgermeister die Bäckerin, ...). Die Portraitierten bestimmten selbst die Position ihres Bildes an der Ausstellungswand im Laden.

B: Diese Ausstellungswand wurde in das Medium "Drucksache" übersetzt und innerhalb eines Jahres in drei Teilen gedruckt. Zusätzlich beispielsweise wie die einzelnen Personen ihr Bild aufhängen- in den Druck integriert, um den Fortlauf der Arbeit vor Ort dokumentieren.

C: Die Portraits der Menschen wurden in Form der Drucksache, im Kontext der künstlerischen Arbeit dann wieder an die Entstehungsorte (Bäcker, Fotogeschäft, Rathaus etc.) zurückgegeben, dort aufgehängt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch diese Arbeitsschritte wurden dokumentiert und der nächsten Drucksache als Prozessfoto beigegeben. Die Herausgabe des Teil I hat im Dezember 2000 stattgefunden, Teil II im April 2001 und Teil III im Oktober 2001.

Am 16. November 2001 wurden alle 113 portraitierten Menschen zur Abschlusspräsentation in die Ladenräumlichkeiten eingeladen. Anstelle des originalen Bild- und Dokumentationsmaterial war der Arbeitsraum komplett mit den Teilen der Druckerzeugnisse austapeziert worden (siehe Bild zu den Polaroidportraits wurden Tagesprotokolle und zweifarbige Prozessfotos- von Sven Fiebig). Der Raum als Form für Begegnungen, Auseinandersetzungen, Freundschaften, Nachbarschaftlichkeit und Diskussionen hat ein letztes Mal die Menschen mit ihren Portraits und ihren Wünschen für dieses Jahr konfrontiert.

Eine Zusammenarbeit mit C. Zangerle.