Artist Statement

Annette Beisenherz ist Malerin und Projektkünsterin. Die Druckgrafik gehört auch zu ihren Arbeitsfeldern, da ihre Werke sehr zeichnerisch motiviert sind. Nicht selten überschneiden sich die Disziplinen in den figürlich angelegten und narrativen Arbeiten.

Ihr Interesse gilt dem Mensch und seiner Fähigkeit zur Veränderung, im Kontext des individuellen und gesellschaftlichen Wandels der Zeit. 

Ihre Darstellungen zeigen meist zwischenmenschliche Situationen und Zustände, die Aspekte dieser Veränderungen zeigen.

Die  Arbeit an den kommunikativen Projekten im öffentlichen Raum, die Annette Beisenherz in den Jahren von 2000 bis 2003 durchführte, ermöglichte ihr ab 2003 eine Fortsetzung der Malerei unter neuen Bedingungen. 

Wesentlich dabei ist ein Dialog mit der Gegenwart.

Selbst entwickelte Fragebögen und nachgestellte Fotografien bildeten beispielsweise die Vorlage für das Projekt „Vater und Kind“, 2003, eine Art empirisch-künstlerische Feldforschung. 

Unter dem Werktitel: Madonnen des 21. Jahrhundert entstanden dann 2006 bis 2007 diverse großformatige Zeichnungen und eine umfangreiche Lithografieserie.

Die Künstlerin möchte mit diesen Arbeiten Beziehungsgeflechte offen legen. Vor dem Hintergrund unserer abendländischen Kulturlandschaft sollen diese Madonnenfiguren den Blick in die Gegenwart wagen. Die alte unumstößliche, ikonographisch festgelegte Wahrheit des Glaubens, soll neue menschliche Aspekte unseres heutigen Denkens und Handelns erfahren. Alte Konventionen und Rollen, aber auch Abhängigkeiten und Aufopferung sollen in Frage gestellt werden.

"Eine neue Freiheit hat sie ausgemacht für sich und den Rest von Frauen und (jawohl) Müttern, bringt sie die Madonna in das 21.Jahrhundert mit oft widerborstigen Pinselstrichen."

Uta von Maydell, MZ, 20.11.2006

Atelier, Künstlerhaus Ingan

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