Aktuell: Regensburger Kunstverein

D i s k u r s K u n s t  | Constanze Musterer | Kunsthistorikerin M.A. 

Zur Ausstellung vom 29.Februar bis zum 28.März 2008: wohnen, sitzen, glauben - Berliner Luft 2  
Mit den KünstlerInnen: Annette Beisenherz, Nadja Schöllhammer,  
Wilken Skurk, Ulrich Vogl, Philip Wiegard.

Die Ausstellung wohnen, sitzen, glauben ist der zweite Teil der Ausstellungsreihe Berliner Luft im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg. Sie präsentiert eine jüngere Generation von Künstlern, die alle nach der „Wende“ in Berlin studiert haben und seit dem in Berlin leben. Keiner von ihnen ist jedoch in Berlin geboren. Die Ausstellung zeigt einen Ausschnitt der vielfältigen künstlerischen Produktionen, die in einer Stadt wie Berlin möglich sind. Der Titel wohnen, sitzen, glauben ist zwar ein augenzwinkernder Verweis auf einzelne Elemente der künstlerischen Arbeiten, meint aber eine assoziativ zu verstehende Verbindung zwischen den Werken und Arbeitsweisen der Künstler, die sich aus dem wohnen metaphorisch als kultureller und sozialer Einfluss, dem sitzen als Ortsbestimmung des Selbst und dem glauben als individuelle Sichtweise herleitet. Anstelle eines roten Fadens gibt es verbindende Ansätze, die jedoch nie für alle verbindlich sind – gleich einem Rhizom, das sich in verschiedene Richtungen bei netzartiger Verbundenheit und in gleicher Intensität, aber unterschiedlicher Ausprägung ausbreitet. Die Zeichnung als Basis oder Element der Werke und der narrative Ansatz sind Merkmale der meisten künstlerischen Arbeiten. Auffällig ist der ungewöhnliche Umgang der Künstler mit den Materialien bzw. künstlerischen Medien. In ihrer Andersartigkeit spiegeln die künstlerischen Werke die differierenden Einflüsse von einer Stadt wie Berlin auf die Künstler wider - einer Stadt, die sich noch im Umbruch befindet mit schnell wechselnden Gegebenheiten und Werten, womit viele Möglichkeiten, aber auch gesellschaftliche Gefahren verbunden sind.